Als junger Mann mit 13 Jahren begann ich meine Reise in die Kampfkünste und seitdem habe ich fast alle Kampfsportarten erlernt. Ich bin nach Südkorea gereist, um Hap Ki Do zu studieren, und nach Vietnam, um unter dem Vietcong-Militär zu lernen. Später erkannte ich, dass Aggression nur zu mehr Aggression führt und ging nach China in die Wudang-Berge. In meiner langen Reise habe ich viele Zertifikate und Meistertitel gesammelt, aber der jüngste und wichtigste wäre mein Titel als Linienhalter der Sanfeng-Linie und die Ernennung, Wudang in Österreich zu vertreten. Aber dann kam die Liebe, und ich schloss meine Schule, die Wudang Academy in Wien, heiratete Centina und lebe nun in der Südsteiermark.
Die Wudang-Berge sind als Ursprungsort des Tai Chi bekannt, aber da dies historisch nicht eindeutig belegt werden kann, halte ich mich grundsätzlich von Annahmen fern, die ich nicht selbst nachforschen kann. Wichtig ist, dass diese Kunst mein Leben verändert hat und ich nun verantwortungsbewusst diese Lebensweise weitergeben möchte.
Es ist der Kampf, der mein Leben geprägt hat. Da ich selten den Fokus auf andere Dinge gelegt habe, ist kämpfen für mich heute gleichbedeutend mit leben. Es ist das Leben, dem wir Ausdruck verleihen, indem wir nicht damit aufhören.
Die Menschen, die einen Heiligen erwarten, brauchen selbst einen, um im Glauben zu sein heilig werden zu können.
Ich mache viele Dinge nicht richtig, aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie falsch sind. Wir können mit unseren Entscheidungen leben und Verantwortung übernehmen.
Auf der Suche nach Erleuchtung im fernen Osten, aber nicht vor der eigenen Haustür.
Wir verstehen bewusst oft nur wenig, dennoch wollen wir immer alles wissen. Wenn wir jedoch mit unserem Herzen und Bewusstsein nach Antworten suchen, erkennen wir Dinge, die unser Verstand und Ego normal nicht zulassen würde. Oft ist es dann besser, nur das Wesentliche zu wissen.
Es ist nicht einfach so, dass man sich diesen Namen selbst geben kann. In der Tradition besteht das erste Symbol aus dem Anfangsbuchstaben des Großmeisters und das zweite aus dem Anfangsbuchstaben meines Meisters. Die restlichen beiden Symbole werden vom Meister ausgewählt und sollen deinen Weg oder dein Wesen verkörpern. Wenn man jemanden nach seinem taoistischen Namen fragt, kann man dadurch erkennen, aus welcher Linie er stammt, wer der Großmeister war und wer sein Meister ist. Ein solcher taoistischer Name ist ein Zeichen dafür, dass man diese Lehren verinnerlicht und vertreten kann.
Mein taoistischer Name 魏懋资济 wird im Pinyin wie folgt geschrieben: Wèi Mào Zī Jì. Daher bin ich als Meister auch unter dem Namen Meister Ziji bekannt.
Der Name ist wie ein Titel, der dafür steht, dass man sich diese Kunst als Lebensaufgabe gemacht hat, sie zu vertreten und ein Leben lang zu praktizieren.
Mein Fokus liegt auf meinem eigenen Weg und dem meiner Familie. Dennoch bin ich sehr traditionsbewusst und setze mich für meine Schüler ein, wenn ich sehe, dass sie sich ebenfalls engagieren. Ich habe große Ambitionen, vielen Menschen zu zeigen, wie der Weg der inneren Künste funktioniert, ohne Illusionen zu erzeugen oder falsche Vorstellungen zu vermitteln. Erklärungen, warum etwas funktioniert und wie es funktioniert, kann man von mir immer bekommen, da ich mich für die Entmystifizierung dieser spirituellen Künste einsetze.
Es liegt mir fern, dass Menschen, die sich wirklich dafür interessieren, von anderen irregeführt werden, die lediglich daran verdienen wollen. Meine Kunst und Fähigkeiten habe ich mir hart erarbeitet, und daher halte ich nichts von strategischem Zurückhalten oder schwammigen Phrasen. In der Zukunft möchte ich allen zeigen, dass jeder diese Künste erlernen kann – man muss nur wissen, wie.